170 Künstler an 60 Standorten - „Koku“-Festival will Rheinhessen in Kulturtaumel versetzen
30.11.2011 - RHEINHESSEN
Von Beate Nietzel
Malerei, Bildhauerei und Musik, Literatur, Schauspiel und Tanz - und noch vieles mehr: „Koku“ steht für „Kunst und Kommunikation“. Und genau damit soll Rheinhessen im kommenden Frühjahr an einem einzigen Wochenende förmlich durchdrungen werden. Mehr als 170 Künstler aus der Region, aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt haben sich zum „Koku“-Festival zusammengetan, um am 21. und 22. April 2012 die Menschen in einen wahren Kulturtaumel zu versetzen. Und rund 60 Veranstaltungsorte stehen jetzt schon fest: Kirchen und Hotels, Restaurants, Weingüter und auch beteiligte Künstler öffnen im Alzeyer Land und ganz Rheinhessen bereitwillig Ateliers, Gewölbe und Gasträume, um das erwartungsvolle Publikum in ihr ganz spezielles Ambiente zu bitten.
Vision eines geballten Kunst-Events verwirklicht
Initiatorin und Organisatorin des Mammut-Projekts ist die in Frankfurt lebende Künstlerin Lisa Winter. Als Medienpartner ist diese Zeitung an ihrer Seite, zu weiteren Sponsoren gehört auch das Veranstaltungsmagazin „pepper“. Lisa Winter hat mit dem „Koku“-Festival ihre Vision von einem geballten Kunst-Event verwirklicht, bei dem die Bevölkerung sogar aktiv mitmachen kann. Denn nicht nur interessierte Künstler können sich noch für „Koku“ bewerben, sondern auch begeisterte „Otto-Normal-Maler“. Ganz aktuell ist das „Mauer-Projekt“: Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern bemalen Menschen aus Rheinhessen eine Mauer und lassen diese so zu einer einmaligen und kreativen Werbefläche für „Koku“ werden (siehe Kasten).
„Das ist einer der ganz besonderen Orte“, verweist Lisa Winter auf die evangelische Kirche in Bornheim, für die bereits jetzt die Veranstaltungen am Wochenende des 21. und 22. April feststehen - fesselnde Lesungen neben berührenden Gemälden.
Aus den höchsten Höhen eines berauschenden Daseins als gefeierter Violinist und Geiger hinab in die tiefsten Täler der menschlichen Partitur: Alois Springer, einst gefördert von Leonard Bernstein, verlor in den 1970er-Jahren jeglichen Halt, durchlitt unvorstellbare Dramen - und richtete sich wieder auf, fand ins Musikleben zurück, begab sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Aus seinem Leben zwischen Ruhm und Wahn berichtet Alois Springer in seiner Autobiografie, die er dem gespannten Publikum vorstellen wird: „Schönheit ist des Teufels“, weiß er heute.
Demgegenüber heißen die Bilder von Carolina Alonso „Eleganter Schwung“ oder „Die Rassige“. Denn in den Mittelpunkt ihrer Werke stellt die Nordspanierin stets den Menschen - ob als feurige Flamenco-Tänzerin, lasziv wartende Dame oder cool dastehenden Mann mit Hut. Ihrer Intuition folgend, bringt sie ihre ganz persönlichen Empfindungen auf vielfältige Art zum Ausdruck. Oftmals mit den Fingern malend, friert Carolina Alonso die Bewegungen des Tanzes auf der Leinwand, Holz oder Plexiglas ein. Die kräftigen Farben symbolisieren die Begierde des Tanzes.
Vom kleinen Café bis zum großen Schloss
Es sind Momentaufnahmen, voller Energie und Eleganz. Aber auch die alten, nicht vergessenen Stars in Kombination mit lustigen Comic-Figuren finden als Pop-Art auf der Leinwand ihren Platz.
Lisa Winter ist derweil gespannt, wer sich alles noch meldet, um Teil der großen „Koku“-Familie zu werden - ob Künstler, Laie oder begeisterter Besitzer einer tollen Örtlichkeit: „Wir nehmen alles - vom kleinen Café bis zum Schloss“.
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