Von Beate Nietzel
Genau 365 Augen sind es. Jedes davon misst einen Meter groß. Und jedes gehört einem Tier, dessen Überleben auf diesem Planeten gefährdet ist. Meune Lehmann hat sie gemalt - und konnte alle 365 Gemälde zusammen bislang nur einmal ausstellen.
Das wird sich im April ändern, denn dann ist das Gesamtensemble zu sehen in einer großen Traktorhalle am Pilgerpfad in Sulzheim: Dank „Koku“ - dem rheinhessischen Kunstevent, das auch diese Zeitung als Medienpartner unterstützt.
Aktionen in Hallen und Höfen
„Kommunikation und Kultur“: Unter diesem Zeichen steht ganz Rheinhessen zwischen Mainz und Alzey, zwischen Worms und Wöllstein am Wochenende des 21./22. April, wenn Malerei und Tanz, Grafik und Bildhauerei, Musik und Literatur und noch vieles mehr Hallen und Höfe, Weinstuben und Hotels, Kirchen und Scheunen, Rathäuser und Banken erfüllen. Mittlerweile sind es rund 300 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, die bei „Koku“ an mehr als 80 Veranstaltungsorten ihre Werke präsentieren.
In der Schweiz geboren, in Kanada lebend - und bei „koku“ in Rheinhessen mit dabei: Das ist auch Christine Am- stutz. Frei von der Decke hängen werden ihre großformatigen Seidenbilder im Best Western Hotel in Alzey. Dort sind unter anderem auch die abstrakten Aquarelle von Karl-Peter Merz oder die Werke der Journalistin, Fotografin und Malerin Andrea Fettweis aus Jülich zu sehen. Lesungen und Harfenklänge machen das Kunsterlebnis komplett.
Schon in den ersten Tagen des neuen Jahres haben sich gleich fünf weitere Künstler in die „koku“-Familie eingereiht. Übrigens: „koku“ ist in alle Richtungen vernetzt.
Bereits lange vor dem Event im April kann man vom heimischen Schreibtisch aus, per Tablet-PC oder mit dem Smartphone, interaktiv dabei sein und sich dank Facebook, Twitter, Blog und Co in alle Richtungen austauschen.
Exklusiv stellt der Schriftsteller Max Weigl einen Krimi als Erstveröffentlichung auf der „koku“-Website ein, der vierte Teil ist gerade erschienen. Song-Wettbewerb, Künstler-Interviews und -Videos über Youtube - „koku“ ist ein riesiges, großes Kunstpaket.
„Ich erfülle mir mit dem Projekt einen Lebenstraum“, unterstreicht „koku“-Initiatorin Lisa Winter. Von Geld ist bei keinem der Beteiligten die Rede. Weder nehme sie als Organisatorin eine Vermittlungsgebühr, noch berechneten die engagierten Rheinhessen, die ihre mittlerweile mehr als 80 Veranstaltungsorte zur Verfügung stellen, eine Miete.
Auch die Künstler wirkten kostenlos: „Es geht um Lebensmut und Lebensfreude, um Kontakte und gute Gespräche“, betont Lisa Winter, die selbst als Malerin in Frankfurt lebt und arbeitet. Als Partner haben sich zwischenzeitlich auch Rheinhessenwein, Marketing und Tourismus hinzugesellt, hinzu kommen immer mehr Verbands- und Ortsgemeinden und weitere Sponsoren, die die „koku“-Idee mitleben wollen. Auch ein Kunstpreis wird ausgelobt. „Koku wächst sozusagen stündlich“, freut sich Lisa Winter.
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