Schriftstellerin.
An einem kalten Winterabend im Dezember 1961 erblickte ich das künstliche Licht dieser Welt in einer kleiner kleinen Klinik in Wunstorf bei Hannover. Von Anfang an
war ich ein sehr willensstarkes Kind, das oft seine eigenen Wege ging. Wenn ich mich nicht gerade in der Natur aufhielt und mit den Tieren kommunizierte, malte ich bunte Bilder, las
oder schrieb kleine Geschichten und Gedichte. Meine Lieblingsfächer auf dem Gymnasium in Hannover waren dann auch Kunst, Deutsch und Biologie. Nach dem Abitur hatte ich verschiedene
Jobs und reiste viel umher, vor allem in den Süden. Meinen Mann , mit dem ich seit 1986 glücklich verheiratet bin, habe ich während eines Urlaubs in der Türkei kennengelernt. 1987 wurde unsere
Tochter Gülderen geboren und 1991 dann unsere zweite Tochter Gülsah. Wir leben nach mehreren Jahren Aufenthalt in Deutschland inzwischen seit dem Jahr 2000 in Izmir in der Türkei und unsere
Töchter studieren in Ankara. Vor zwei Jahren entstand das Buch NEPOMUCKS ABENTEUER, wobei mich eine Koboldfigur, die ich während eines Deutschlandaufenthalts im Harz gekauft hatte, dazu
inspirierte. Erst nur so zum Spass geschrieben, gab ich es Gülsah zu lesen, die mir dann sagte, es sei gut und ich müsse es unbedingt veröffentlichen. Das gab mir dann schließlich den Anstoß. Als
unbekannte Autorin ist es natürlich nicht einfach, einen Verlag zu finden. Letztendlich landete ich mit meinem Manuskript bei tredition und seit September 2010 ist mein Buch NEPOMUCKS ABENTEUER
auf dem Markt. Es ist auf Bestellung im Deutschen Buchhandel sowie bei den bekannten Onlineanbietern wie Amazon, Bertelsmann und dem Weltbild- Verlag erhältlich.
Im Augenblick arbeite ich an einem Fantasieroman für Erwachsene, werde aber auf Wunsch meiner Leser auch noch ein zweites Buch über die weiteren Abenteuer des
kleinen Nepomuck schreiben.
Schaun Sie auch auf Christines Kobold- und Bücherecke. In Kontakt können Sie zur Schriftstellerin über E-Mail treten: christineerdic@yahoo.de .
Lesen Sie auch das Interview mit der Schriftstellerin auf unserer Interviewseite.
Inhaltsangabe über das Buch NEPOMUCKS ABENTEUER:
Nepomuck will eigentlich nur dem Weihnachtsmann beim Kisten packen helfen, doch plötzlich findet er sich selbst als Weihnachtsgeschenk bei Familie Liliental wieder. Damit beginnt ein grosses Abenteuer für den kleinen Kobold, der sich schnell in seiner neuen Umgebung einlebt. Er verbringt ein aufregendes halbes Jahr bei seiner Gastfamilie, bis diese ihn in den Sommerferien zurück nach Norwegen bringt und so ihrerseits einen Einblick in das Leben der Kobolde gewinnt.
Leseausschnitt:
Die Familiensaga
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In der Nacht gibt es ein Gewitter und am nächsten Tag regnet es. Wir können nicht raus, weil die Lichtung matschig ist und langweilen uns im Zelt.
„Zum Glück ist das Ding wasserdicht.“, meint Vater. Ich schaue nach draußen. Es regnet Bindfäden, und die Kobolde lassen sich nicht blicken. Wie langweilig!
„Ich habe Hunger!“, murrt Lily verdrossen. Aber außer Keksen und Limonade ist nichts mehr im Zelt. Es hilft alles nichts, Vater muss zum Auto und Konserven aus dem Kofferraum holen.
Er kommt völlig durchnässt und mit zwei prall gefüllten Tüten zurück. H- Milch und Schokopulver hat er auch mitgebracht, sehr gut. „Du bringst den ganzen Matsch mit ins Zelt!“, ruft Mutter verärgert. „Na, meine Schuhe kann ich bei dem Regen aber nicht draußen lassen!“ Vater ist nun ebenfalls sauer und stellt die nassen Schuhe mitten im Weg ab. Unser Zelt besteht aus zwei Teilen, der vordere Teil dient zum Essen und Wohnen und die Kabine hinten zum Schlafen. Im vorderen Teil steht nur ein kleiner roter Tisch mit zwei daran befestigten Bänken. Alles aus Plastik und abmontierbar. Vater öffnet Konserven mit Rindfleisch, Mettwurst und Ananas. Dazu gibt es Zwieback und kalten Kakao.
Es kruschelt am Eingang und Nepomuck steckt seinen nassen Kopf durch die Öffnung.
„Dürfen wir reinkommen?“, fragt er höflich. Kurz darauf wimmelt das Zelt nur so von Kobolden, die ihre schlammigen Fußabdrücke überall hinterlassen. Mutter verdreht die Augen. Die kleinen Gäste verschmähen unser Dosenfutter und halten sich lieber an die Kekse.
„Hoffentlich regnet es nicht tagelang.“, seufzt Vater missmutig. Nepomuck schüttelt den Kopf: „Nein, Dauerregen ist hier selten. Meist regnet es nur kurz mal ab. Ihr werdet sehen, bald scheint die Sonne schon wieder!“ Das klingt beruhigend und das Frühstück schmeckt gleich doppelt so gut. Das finden die Kobolde auch und krümeln mit vereinten Kräften den ganzen Zeltboden voll. Mutter stöhnt leise. Plötzlich fragt Nepomuck mit vollem Mund: „Weiß denn keiner eine Geschichte? Es ist so langweilig!“
Da meldet sich eine ältere Kobolddame mit Knubbelnase und einem flotten Knoten im schneeweißen Haar zu Wort. „Spricht sie denn kein Deutsch?“, frage ich Nepomuck enttäuscht. „Nöö, nur Koboldisch, Norwegisch und Rumänisch. Aber keine Bange, ich übersetze euch die Geschichte. Sie erzählt nämlich die Koboldsaga der Familie Karamio. Und sie ist meine Großmutter, müsst ihr wissen!“ Dann beginnt die Oma zu erzählen und Nepomuck übersetzt:
„Also, vor langer Zeit einmal, da wohnten unsere Vorfahren in den Karpaten im wunderschönen Land Rumänien. Sie lebten in den tiefen dunklen Wäldern, in die nie ein Sonnenstrahl dringt. Dort verbargen sie sich in einfachen Erdhöhlen und ernährten sich bescheiden von den Früchten des Waldes. Ganz in der Nähe gab es jedoch ein düsteres altes Schloss, das von den Menschen des Dorfes gemieden wurde. Uns war das ganz recht, denn so hatten auch wir unsere Ruhe. Wir wussten, dass es keine freundlichen Menschen waren, die dort am Waldrand wohnten. Wir mochten das Schloss, und des Nachts flogen unzählige Fledermäuse um seine Türme. Das Schicksal wollte es, dass der Graf, der in dem Schloss wohnte, eines Tages durch unser Gebiet ritt und vom Pferd stürzte. Er fügte sich dabei eine furchtbare Wunde zu, und gutmütig wie wir Kobolde nun einmal sind, eilten wir ihm zu Hilfe. Wir haben immer spezielle Salben und Tinkturen für derartige Fälle zur Hand, müsst ihr wissen.
Nun, wir pflegten den Grafen also gesund. Ich war damals noch ein kleines Mädchen, aber ich kann mich ganz genau an alles erinnern. Der Graf bedankte sich und lud uns von da an immer öfter in sein prächtiges Schloss ein, wo er uns Kekse und edlen Wein servieren ließ. Bis dahin hatten wir uns hauptsächlich von Waldbeeren und Tannenzapfen ernährt.
Nun, eines Abends waren wir gerade wieder einmal zu Besuch im Schloss und knabberten unsere rotbraunen Kekse, sie waren ganz besonders knusprig und hatten einen leicht salzigen Geschmack, wirklich delikat, sage ich euch, da wurde es draußen plötzlich laut. Menschen, Hunderte von Menschen mit brennenden Fackeln in den Händen stürmten das Schloss. Wir mussten fliehen, denn sie steckten das Schloss in Brand. Mit Mühe und Not konnten wir entkommen.“ Die alte Dame sieht aus, als würde sie alles noch einmal erleben. Die Spannung knistert förmlich im Zelt und wir halten unwillkürlich den Atem an.
„Der Graf nahm uns mit, quer durch Europa ging unsere Flucht auf der Suche nach einer neuen Heimat. So kamen wir eines Tages auch nach Norwegen. Die schönen tiefen Wälder erinnerten uns so sehr an unsere alte Heimat, dass wir beschlossen, hier zu bleiben. Der Graf aber zog weiter in ein Land namens England. Dort wollte er nach Verwandten suchen. So trennten sich unsere Wege und wir haben nie wieder von ihm gehört. Aber etwas von ihm ist uns für immer erhalten geblieben.“ Sie lächelt verschwörerisch in die Runde und zeigt dabei zwei spitze Eckzähne. Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken. „Ja, etwas ist uns geblieben aus unserer Zeit mit dem liebenswürdigen Grafen: unsere Vorliebe für Kekse. Auch wenn wir den speziellen Geschmack noch nicht ganz hinkriegen. Wir haben schon alle Früchte, die wir kennen in den Teig gegeben, aber es ist nie ganz derselbe Geschmack!“