Aus einer Laudatio von Silke Rummer anlässlich der 66. agri cultura der GHV Darmstadt und LSV Hessen-Rheinland-Pfalz-Saarland vom 26.08.2012:
Sie selbst beschreibt es wie folgt: „Ich lasse mich von dem, was von außen kommt, vom Material lenken. Die Bilder entstehen im Zusammenspiel mit dem Material… oft ist es ein Ringen… ich versuche dem Entstehenden eine Aussage abzuringen, die ich selbst vorher nicht kenne. Das ist das Schwierige daran, dass ich nicht weiß, was ich suche, was ich finden werde. Ich muss mich ganz auf meine Intuition verlassen und darauf achten, wozu das Material mich anregt, auf meine Reaktionen und auf die Impulse, die das Entstehende in mir hervorruft. Intuitiv weiß ich zum Beispiel ich will einen Strich quer über die Leinwand, oder ich habe das Bedürfnis, Überstände abzureißen oder neben einem Stück Pappe die Leinwand gelblich zu patinieren… wie ein Hauch… nach oder während der Ausführung spüre ich dann eventuell… zu derb… zu süß… zu schreiend – oder es entwickelt sich ein Einverstanden-Sein. Das nenne ich Arbeiten mit dem Unbewussten.“
Der Therapeut bezeichnet diese Technik als „frei schwebende Aufmerksamkeit“. Er sitzt da, hört dem Klienten genau und mit Empathie zu und wartet, bis Irritationen kommen, also Diskrepanzen zwischen Aussagen und geschilderten Handlungen. Er weist auf Widersprüchlichkeiten hin Es ermöglicht eine große Komplexität.
Lisa Winter hat es mir sehr schön erklärt: Sie kennen doch sicher den vermeintlich schusseligen Inspektor Columbo, den erst einmal alle unterschätzen, wenn er mit seinem verbeulten Peugeot am Tatort vorfährt. Was macht er? Er schaut sich um und sucht die Irritationen… etwa, wenn nach einem angeblichen Einbruch die Glasscherben draußen vor der Tür liegen.
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